Montag, 13. Juli 2009

Papa, hau ma die Mama!

sns: "Du Papa!? PAAAPAAA!!!"
BPK: "Ja, mein Kind, was gibt es denn?"

sns: "Du bist doch am Freitag wieder bei der Arbeit und und dann musst Du wieder entscheiden, ob die Onkel und Tanten im Bundestag ordentlich gearbeitet haben, oder?
BPK: "Richtig. Da sind einige Gesetze, die an diesem Tag noch von mir abgesegnet werden müssen, warum fragst Du?"

sns: "Mama war böse"
BPK: "Sowas sagt man aber nicht. Die Mama liebt Dich und alle anderen Kinder! Was hat denn die Mama Schlimmes gemacht?"

sns: "Mama hat da so ein neues Gesetz, das heißt Zutatenbeschwerungsgesetz oder so und das is ganz arg schlimm."
BPK: "Ach das Zugangserschwerungsgesetz meinst Du. Was ist denn so schlimm daran?"

sns: "Mama sagt, dass das Gesetz helfen soll, Leute davor zu bewahren durch Zufall auf Seiten mit Fotos von kleinen Kindern zu gelangen, weil die könnten ja nen Schaden davon tragen. Sie hat da was von angefixt gesagt. Die Leute vertragen das nicht. So wie wenn man Drogen nimmt und dann sofort süchtig ist. Das ist mit Kinderpornos genau so - 1x gesehen und man kann nicht mehr aufhören. Und jetzt soll da so ein Stopsignal auftauchen, damit die Leute noch mal anhalten, bevor sie weiterklicken. Und ...und ...und dann hat sie noch ganz böse Sachen über die Leute in Afrika und Asien gesagt, weil die hätten da ja gar nichts gegen Kinderpornos.
Ich versteh das nicht, Papa. Alle die, die Ahnung von Internet und Netzwerken haben, sagen, dass das Alles gar nichts bringen soll und die Sache eher verschlimmert. Aber Mama will nich hören und macht einfach weiter. Und Du hast doch mal gesagt man soll nicht lügen."

BPK: "Das ist wahr. Lügen darf man nicht. Deine vorgebrachten Bedenken werden berücksichtigt, "soweit sie verfassungsrechtlich von Belang sind", mein Sohn"

sns: "Schön, dass Du mir anscheinend auch nicht zuhörst..."

Die Kleiderordnung im Bundestag

Heute wurde ich an eine witzige Begebenheit aus meiner Schulzeit erinnert. Eines schönen Tages im Jahre schlagmichtotiszulangeher hatte unsere Schule einen Ausflug zum Deutschen Bundestag (muss wirklich was länger her sein) in Bonn organisiert. All-inclusive sozusagen denn wir durften nicht nur an einer sehr mager besetzen Sitzung teilnehmen, neiheeein, wir wurden sogar in die (Angestellten-)Kantine zum Essen eingeladen. Eigentlich n ziemlich langweiliger Ausflug, wenn man das so im Nachhinein betrachtet.

An das einzig Besondere an diesem Tag wurde ich heute durch einen Bericht in der taz erinnert. In dem Artikel wird von einer Schülerin berichtet, der der Zugang verwehrt wurde, da sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Make love, not war!" trug. Politische Botschaften seien im Bundestag nicht erlaubt, heißt es von Bundestagspräsident Lammert.

Auch ich hatte damals (wie 2 meiner Schulkameraden) leichte Schwierigkeiten beim Betreten des Gebäudes. Die 2 trugen nämlich Metal-Kutten (für Uninformierte: Meist Jeansjacke oder -weste mit unzähligen Aufnähern, Stickern und Ansteckbuttons von Metalbands - gern auch mit Nieten verziert), die zwar keinerlei politische Aussage hatten, dem Mann von der Security aber trotzdem nicht gefiel. Ausziehen und an der Garderobe abgeben oder draußen bleiben hieß es.

Mir selbst wurde nahegelegt mein damals gern getragenes Bandshirt der Gruppe "Abwärts" zu bedecken, da Ihnen der abgebildete Bundestag mit der Unterschrift "Herzlich Willkommen im Irrenhaus!" wohl nicht ganz in den Kram passte.

Die Gruppe Kurden vor uns, geschmückt mit dem Konterfei eines Kurdenführers, darunter zwei gekreuzte Fäuste, und Text in großen roten Lettern auf dem Shirt konnte übrigens problemlos rein.

Und nu is "Make love, not war!" schon ein Problem?

Armes Deutschland...