Dienstag, 8. Dezember 2009

Hilfe! Wölfe!

Jeder kennt die Geschichte vom kleinen Schäferjungen, der aus Spaß direkt 2 mal die Leute im Dorf zu einer unnötigen Unterbrechung ihrer Tätigkeiten nötigt, indem er um Hilfe flehend einen Angriff eines Wolfsrudels fingiert. Als dann die fiesen Wölfe, die wahrscheinlich genau auf einen solchen Moment wartend im Dickicht gelauert haben tatsächlich einen Angriff starten, kommt niemand mehr um dem kleinen Dummschwätzer zu helfen.

Die Lehre aus dieser Geschichte ist, dass falsche Panikmache unvorteilhafte Ergebnisse erzielen kann, um es mal so zu formulieren. Meine Mutter hatte die kindlichen Rumschreianwandlungen meiner Schwester auch ziemlich schnell im Griff. Sie hat sie einfach gefragt: "Wenn Du jedes mal bei jeder Kleinigkeit losschreist/weinst, wie sollen wir dann wissen, wenn Dir wirklich mal was fehlt?"

Diese Frage würde ich nun ganz gerne unserem Gesundheitsminister bzw. den Deppen, die den ganzen Schweinegrippe-Impfwahnsinn verzapft haben stellen. Was ist denn, wenn nun doch mal ne echte Pandemie ansteht? Meint ihr Euch nimmt nach der jetzigen Nummer noch jemand ernst?

Ihr werdet doch jetzt schon den Impfstoff nicht mehr los. Seit dem ersten Ausbruch gab es in Deutschland unglaubliche 190 000 Infizierte und wahnsinnige und total schreckliche 86 Todesfälle. Nebenbei werden die Fälle von Immun-Schocks, die teils bis ins Koma oder sogar selbst zum Tod geführt haben schön kleingeredet. Kann mich da noch an einen Bericht im Radio von vor 2 Wochen erinnern, wo grad jemand nach ner Impfung ins Koma gefallen war, nach kurzem stationärem Aufenthalt aber wohl wieder auf die Beine kam. Da wurde dann davon gesprochen, das sowas ja nur etwa bei 1-10 von 1 Million Menschen vorkommen würde. Verhältnis von 1:100.000 hört sich leider zu wenig an ... da schrauben wir ein wenig an der Formulierung und machen weiter im Programm.

Hauptsache die Pharmaindustrie freut sich. Ich bin mir ziemlich sicher, irgendwo auf ner kleinen Insel sitzen die Marketingexperten dieses Coups zusammen mit Schirmchendrink am Strand und sterben nach und nach an Zwerchfellriss durch das viele Lachen über unsere Dummheit. Armes Deutschland...

Freitag, 20. November 2009

News Bloopers

Über die Jahre hat sich einiges an witzigen Szenen aus den verschiedensten Nachrichtensendungen angesammelt. Hier ein kleines Best-Of:

Montag, 2. November 2009

ByeByeWeen

Endlich is der Blödsinn wieder vorbei. Als wenn Karneval nicht reichen würde. Nein, jetz latschen einem auch noch im Herbst verkleidete Gestalten vor die Karre. Vor allem is man immer gleich versucht voll draufzuhalten, wenn man nen Zombie am Straßenrand sieht. Schließlich machen die das in Filmen auch immer so. Da sollen sich die Skelette, Monster und sonstige Gestalten mal nicht wundern, wenn man denen den Zebrastreifen nicht kampflos überlässt.

Genial sind aber auch die Drecksblagen, die meinen - weil is ja Halloween - sie könnten einfach so anne Tür klingeln kommen und Süßigkeiten schnorren. OHNE KOSTÜM! Ja, ich glaub et hackt! Stehen da auf einmal 2 Bälger vor meiner Tür und wollen "Süßes oder Saures!" ... Noch nichtmal den Spruch hatten die korrekt drauf. Hab Ihnen ne Zitrone in die Hand gedrückt. Fanden die beiden irgendwie nich so witzig wie ich.

Hat mich aber auf die Idee gebracht, wie ich demnächst mit lästigen Staubsaugervertretern und deren Kollegen umgehe - kein Kostüm, keine Competition. "Wat wollen Sie? Mir ne Flatrate andrehen? Wo ist ihr Kostüm?!"

Montag, 19. Oktober 2009

Satz mit X

Am Donnerstag hatte ich bereits kurz über das "Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden", deren Ziele und eine für das vergangene Wochenende geplante Aktion berichtet. Ein riiiiiiiieeeeeesiger Müllcontainer stand dort rum, um all die vielen bösen Killerspiele aufzunehmen.

Hier die wahnsinnige Ausbeute...


GTA wurde angeblich vom Veranstalter selbst reingeworfen und das Gameboy-Modul von Small Soldiers war wohl eh defekt.

Update, 12:08h: "Killerspiele"-Sammlung: Veranstalter spricht von "erfolgreicher Aktion"

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Deutsch is schon wat schwer...

das sagen auch viele, die erst später in Kontakt mit dieser eigenartigen Sprache kommen. Da gibt es komische Wörter, oder komplizierte Satzstrukturen und macht man auch nur den kleinsten Fehler, hat man plötzlich ein völlig anderes Ergebnis und wird komplett falsch verstanden.
Besondere Brisanz bekommt das Ganze dann, wenn man mit seinem Geschreibsel an die Öffentlichkeit tritt. Als Blogger kann man auch ganz schnell mal falsch verstanden werden, wenn man sich mal nicht eindeutig ausdrückt.

Geht man aber sogar soweit und bildet ein "Aktionsbündnis", das z.B. eine Demo zum Thema Killerspiele ankündigt, sollte man vielleicht doch etwas mehr darauf achten, WAS man denn da nun genau schreibt und sich auf die Fahne schreibt. Auf der Seite zur Demo kann man lesen:

Mit einem Plakat ruft das Aktionsbündnis Amoklauf Winnenden auf: „Familien gegen Killerspiele!“.

Zu der Veranstaltung am Samstag, 17. Oktober 2009 steht auf dem Platz vor der Staatsoper in Stuttgart ein Container bereit. Gesammelt werden Spiele, die das Töten von Menschen simulieren!.

Bei dieser Aktion, die von 10 Uhr bis 19 Uhr stattfindet, ist eine Lostrommel aufgestellt. Direkt nach dem Einwurf können die Personen ein Los ziehen. Hauptgewinn ist ein Trikot der deutschen Fussball-Nationalmannschaft auf dem sich die Unterschriften des aktuellen Kaders befinden. In diesem Trikot haben sich die Kicker erst am vergangenen Wochenende für die WM in Südafrika qualifiziert.


Nichts wirklich falsches in diesem Textteil - wobei man generell darüber streiten könnte, ob der Name "Aktionsbündnis Amoklauf" ein geschickt gewählter Name ist...

An anderer Stelle hört sich das aber ein wenig anders an... schauen wir doch mal, was auf der Seite "Ziele" des Aktionsbündnisses so zu finden ist. (hab mal die 3 Perlen rausgepickt)

* Vorbeugende Tätigkeit um eine Wiederholung eines Amoklaufes zu verhindern.


Soso - ihr wollt also die Wiederholung eines Amoklaufs verhindern... schon mal daran gedacht, dass ein Amoklauf per Definition schwer zu wiederholen ist, wenn er einmal passiert ist? Man könnte versuchen weitere Amokläufe zu verhindern, oder folgende, oder noch nicht durchgeführte, aber keinen bereits passierten.


* Verbot von Killerspielen die dazu dienen Menschen zu ermorden.


Satzbautechnische Meisterleistung. Ich kenn kein einziges Spiel, das dazu dient einen Menschen zu ermorden. Wüßte jetz auch grad nich, wo ich die entsprechenden Peripheriegeräte herbekommen sollte. Einer bei Euch scheint zumindest aufzupassen, sodass dieser Fehler nicht auch in der Demo-Ankündigung auftritt... dort sprecht ihr von "Spiele, die das Töten von Menschen simulieren". Also ist ein Spiel, in dem ich ganz viele Tiere auf grausame Weise abschlachte, ok? Is dann ja kein Killerspiel in Eurem Sinne, oder? Und was is mit Left4Dead z.B.? Das sind Zombies... das waren mal Menschen... zählen die auch?


* Verbot von Faustfeuerwaffen in privaten Haushallten.


wo hallt es? einfach mehr Möbel reinstellen - dann verschwindet auch der Hall.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Expansion

Andere Leute ziehen einfach um in eine größere Wohnung ... ich machs mir da einfacher. Die Wohnung neben meiner kleinen 2-Zimmer-Bad-Wohn-Schlafgelegenheit ist ab dem 1.Dezember frei. Und da diese Wohnung mit einem Raum mehr und etwas mehr Flur noch etwas größer ist als meine, nehm ich eben die... dazu. :D
Das sind dann knapp 100qm - Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, 2 Bäder - eins mit Dusche ... bei dem anderen schwirrt mir immer noch der Whirlpool im Kopf rum ;) und noch 2 Räume von denen ich erst einen halbwegs verplant habe. Wenn ich dann noch den Durchbruch mache, um die beiden Wohnungen zu verbinden, kann ich im Flur Rollschuhlaufen. Nicht das ich das könnte - aber ich könnte, wenn ich könnte.

Übers Wochenende hab ich schon ein wenig am Gesamtkonzept geschraubt - Farbgebung der einzelnen Räume beinahe abgeschlossen, Laminat fürs Schlafzimmer ausgesucht (Nussbaum), nach Wohnzimmer-Multimedia-Wohnwänden geschaut und noch nix passendes gefunden (die haben alle viel zu wenig Platz für Konsolen ;)) und einen ersten Entwurf für den geplanten Game-Movie-Fun-Raum erstellt. Eine Wand in dem Raum wird Leinwand - so viel is sicher. (Weiß jemand zufällig, wo man ne Reihe Kinosessel herbekommt für günstig und gut erhalten?) Schätze mal ich werd noch ein paar Tage brauchen, bis ich in meinem Kopf, bzw. mit Hilfe von ein wenig 3D-Planungs-Software, das Gesamtbild fertig hab.

In jedem Fall kommen da ein paar arbeitsreiche und stressige Wochen auf mich zu - auf die ich mich komischwerweise trotzdem freue. Freuen auf Arbeit - was ganz Neues ;)

Montag, 12. Oktober 2009

Freitag, 9. Oktober 2009

Treppe vs. Rolltreppe

Bin da eben bei geekologie.com auf ein Video von einem sehr netten Experiment gestoßen. Es stellt die Frage: Wie viele Menschen würden die Treppen anstelle der Rolltreppe nehmen, wenn man aus dem Treppensteigen "a fun thing to do" macht? Ich hätt wahrscheinlich direkt versucht, die Melodie aus "BIG" nachzuspielen und mich dabei fürchterlich auf die Fr.... äh... Nase gelegt. ;)


Dienstag, 6. Oktober 2009

Huepa!

Wer sich jetzt schon auf die Schlaglochintensive Zeit zwischen Oktober und April freut, in der alle Nase lang irgendwo die Straße aufplatzt, der/die sollte froh sein, nicht in Russland rumfahren zu müssen...

Montag, 14. September 2009

Stairway in HD

Eine kleine Empfehlung am Rande - habe mir eben meine erste Music-Movie-BluRay zugelegt und die Wahl fiel auf "Led Zeppelin - The Song Remains The Same". Wirklich erstaunlich, was man aus dem alten Material noch alles herausholen konnte. Bild- und soundtechnisch gesehen ein echter Augen- und Ohrenschmaus. Es gibt einen kleinen, um den Filmmittelpunkt - das legendäre Konzert im Madison Square Garden von 1973 - herum gesponnenen Kurzfilm mit wenig Sinn aber einer netten Ballerei zu Beginn und ein paar hübschen Fahrzeugimpressionen. 70er Jahre Ami-Schlitten in HD - traumhaft.

Und jetzt entschuldigt mich - have to see Stairway just one more time ... only one more time ... I promise! ;)

Sonntag, 13. September 2009

Pirates - Arrrrr!

normally I don't dig this kinda music...


aber im Zusammenhang mit der News über den gerade angekündigten 4. Pirates of the Caribbean - Teil kann man das Video trotzdem mal einstreuen. IWatchStuff berichtet von der Ankündigung und fasst auch meine Gedanken dazu ganz gut zusammen. NOCH ein Pirates-Teil? Warum muss eigentlich jede halbwegs erfolgreiche Story zu Tode geritten werden? Saw, Final Destination, Pirates... wobei da ja eh von Anfang an 3 Teile geplant waren und man doch eigentlich gemerkt haben müsste, dass die Filme nicht besser wurden.
But money makes the world go round, also macht doch am besten gleich noch mit n paar Klassikern weiter - da gibts bestimmt n paar Perlen bei denen ein Sequel schnelles Geld in die Kinokassen und Fans auf die Palme bringt.

Hier ein paar Ideen für Euch Hollywood-Kreativ-Genies:
1. Magnolia 2 - jetzt regnet es Hunde und Katzen!
2. American Beauty 2 - Spacey zombified!
3. Forrest Gump 2 - His son runs even longer!

Freitag, 7. August 2009

Swine-Flu(nkern)

Na, auch schon ganz panisch? Die Schweinegrippe kommt und sie ist nicht mehr aufzuhalten. Einzelne Todesfälle werden zu besonderen Ereignissen hochstilisiert, um der Angst vor dem bösen Virus noch ein wenig Zunder zu geben.
In Deutschland wird derzeit über eine Verlängerung der Schulferien diskutiert, um die Verbreitung besser eindämmen zu können. Gestern hat sich dann ein neuer Diskussionspartner ins Spiel gebracht: Die Krankenkassen.

Bereits zum 1.Oktober diesen Jahres möchten die Damen und Herren der Versicherungen mehr Geld. Viel mehr Geld, denn die Impfung vor dem H1N1-Virus soll eine ganze Milliarde Euronen verschlingen.


"Der sogenannte Impfstoff ist zwar noch nicht fertig und auch noch nicht getestet. Die Pharmaindustrie rechnet aber jetzt schon mit Zusatzeinnahmen in Höhe von rund 1 Millarde Euro - allein in Deutschland. Denn die Massen-Impfung soll auch ohne abschließende Erprobung stattfinden.

Dabei ist noch gar nicht klar, ob der Stoff überhaupt wirkt und welche Nebenwirkungen er hat. Das soll nun zunächst an Freiwilligen erprobt werden." (Quelle: mmnews.de)


Nun sollen wir also über unsere Krankenkassenbeiträge eine Impfung bezahlen, die weder eine 100%ige Sicherheit bietet, geschweige denn zuvor entsprechend getestet wurde. Nebenwirkungen können sich auch erst nach ein paar Wochen/Monaten/Jahren einstellen... da vertraue ich nicht darauf, dass ein paar Freiwillige das ja auch schon intus haben. Wer sagt mir denn, dass die nicht in 2 Monaten an plötzlichem Herzversagen oder was weiß ich sterben, weil irgendein Wirkstoff nicht das macht, was er soll.

Und wer reibt sich, wie schon 1976 kräftig die Hände? Richtig: Die Pharmaindustrie

Die Pharmaindustrie gibt demnächst übrigens auch einen neuen Ratgeber raus: "Unnütze Scheiße durch Panik-Propaganda und ein wenig Lobbyarbeit effektiv verkaufen" - wird bestimmt n Bestseller.

Montag, 13. Juli 2009

Papa, hau ma die Mama!

sns: "Du Papa!? PAAAPAAA!!!"
BPK: "Ja, mein Kind, was gibt es denn?"

sns: "Du bist doch am Freitag wieder bei der Arbeit und und dann musst Du wieder entscheiden, ob die Onkel und Tanten im Bundestag ordentlich gearbeitet haben, oder?
BPK: "Richtig. Da sind einige Gesetze, die an diesem Tag noch von mir abgesegnet werden müssen, warum fragst Du?"

sns: "Mama war böse"
BPK: "Sowas sagt man aber nicht. Die Mama liebt Dich und alle anderen Kinder! Was hat denn die Mama Schlimmes gemacht?"

sns: "Mama hat da so ein neues Gesetz, das heißt Zutatenbeschwerungsgesetz oder so und das is ganz arg schlimm."
BPK: "Ach das Zugangserschwerungsgesetz meinst Du. Was ist denn so schlimm daran?"

sns: "Mama sagt, dass das Gesetz helfen soll, Leute davor zu bewahren durch Zufall auf Seiten mit Fotos von kleinen Kindern zu gelangen, weil die könnten ja nen Schaden davon tragen. Sie hat da was von angefixt gesagt. Die Leute vertragen das nicht. So wie wenn man Drogen nimmt und dann sofort süchtig ist. Das ist mit Kinderpornos genau so - 1x gesehen und man kann nicht mehr aufhören. Und jetzt soll da so ein Stopsignal auftauchen, damit die Leute noch mal anhalten, bevor sie weiterklicken. Und ...und ...und dann hat sie noch ganz böse Sachen über die Leute in Afrika und Asien gesagt, weil die hätten da ja gar nichts gegen Kinderpornos.
Ich versteh das nicht, Papa. Alle die, die Ahnung von Internet und Netzwerken haben, sagen, dass das Alles gar nichts bringen soll und die Sache eher verschlimmert. Aber Mama will nich hören und macht einfach weiter. Und Du hast doch mal gesagt man soll nicht lügen."

BPK: "Das ist wahr. Lügen darf man nicht. Deine vorgebrachten Bedenken werden berücksichtigt, "soweit sie verfassungsrechtlich von Belang sind", mein Sohn"

sns: "Schön, dass Du mir anscheinend auch nicht zuhörst..."

Die Kleiderordnung im Bundestag

Heute wurde ich an eine witzige Begebenheit aus meiner Schulzeit erinnert. Eines schönen Tages im Jahre schlagmichtotiszulangeher hatte unsere Schule einen Ausflug zum Deutschen Bundestag (muss wirklich was länger her sein) in Bonn organisiert. All-inclusive sozusagen denn wir durften nicht nur an einer sehr mager besetzen Sitzung teilnehmen, neiheeein, wir wurden sogar in die (Angestellten-)Kantine zum Essen eingeladen. Eigentlich n ziemlich langweiliger Ausflug, wenn man das so im Nachhinein betrachtet.

An das einzig Besondere an diesem Tag wurde ich heute durch einen Bericht in der taz erinnert. In dem Artikel wird von einer Schülerin berichtet, der der Zugang verwehrt wurde, da sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Make love, not war!" trug. Politische Botschaften seien im Bundestag nicht erlaubt, heißt es von Bundestagspräsident Lammert.

Auch ich hatte damals (wie 2 meiner Schulkameraden) leichte Schwierigkeiten beim Betreten des Gebäudes. Die 2 trugen nämlich Metal-Kutten (für Uninformierte: Meist Jeansjacke oder -weste mit unzähligen Aufnähern, Stickern und Ansteckbuttons von Metalbands - gern auch mit Nieten verziert), die zwar keinerlei politische Aussage hatten, dem Mann von der Security aber trotzdem nicht gefiel. Ausziehen und an der Garderobe abgeben oder draußen bleiben hieß es.

Mir selbst wurde nahegelegt mein damals gern getragenes Bandshirt der Gruppe "Abwärts" zu bedecken, da Ihnen der abgebildete Bundestag mit der Unterschrift "Herzlich Willkommen im Irrenhaus!" wohl nicht ganz in den Kram passte.

Die Gruppe Kurden vor uns, geschmückt mit dem Konterfei eines Kurdenführers, darunter zwei gekreuzte Fäuste, und Text in großen roten Lettern auf dem Shirt konnte übrigens problemlos rein.

Und nu is "Make love, not war!" schon ein Problem?

Armes Deutschland...

Donnerstag, 23. April 2009

Big Daddy

Kennt ihr den Film? Adam Sandler nimmt darin einen kleinen Jungen bei sich auf, weil sein Bruder - der bald heiraten will - gerade weniger gut mit einem auf einer Junggesellenparty gezeugtem Kind klarkommt. In diesem Film gibt es 2 Szenen - in der einen macht der kleine Kerl, wahrscheinlich wegen ungewohnter Umgebung und fremdem Bett, in eben jenes erst einmal ein kleines Geschäft und weicht es ordentlich durch. In der anderen Szene ein wenig später muss er sich nach ausgiebigem Rumgehopse sein Frühstück noch einmal durch den Kopf gehen lassen.
Aushilfsdad Sandler begegnet dem Problem in beiden Fällen mit einer Ladung Zeitungspapier, die er über die betroffenen Stellen legt. Aus den Augen, aus dem Sinn ...

Unser aller Ursula "Big Mama" von der Leyen hat sich gestern, trotz mehrmaligen Bitten von ausgewiesenen Experten und Bedenken von vielen Seiten, ihren mittlerweile mit dem Kabinett abgestimmten Gesetzentwurf vorgestellt. Die Netzsperre kommt und mehrere Seiten werden demnächst nicht mehr (direkt) erreichbar sein.

"Das ist doch gut! - Man muss doch was tun gegen diese Kinderschänder."

Ich komme zurück zu meinem Beispiel mit der Zeitung. Hilft es wirklich, eine (erwiesenermaßen unwirksame) Sperre über eine Internetseite zu legen, die trotzdem weiterhin existent ist? Verschwinden die Server dann etwa von allein, weil keiner mehr hinklickt? Wohl kaum.
Wie so häufig packt man das Problem lieber nicht an der Wurzel und legt Server lahm oder verknackt die Betreiber dieser Server bzw. Webseiten, sondern man verschönert nur ein wenig die Fassade mit STOP-Schildern.

Hauptsache man kann sich wieder mal damit brüsten, etwas gegen das Übel in der Welt getan zu haben ... hintenrum überlegt man wahrscheinlich gerade, was man als Nächstes sperren könnte, um Deutschland sicherer zu machen und um die Bürger zu schützen. Aber bloß nicht das Wort Zensur in den Mund nehmen oder darüber schreiben. Damit hat das nämlich überhaupt gar nix zu tun. Es werden zwar demnächst ohne rechtsstaatliche Gerichtsverfahren Seiten blockiert und im Nachgang eventuell noch ein paar "Nutzer" angeklagt. Aber Zensur is was gaaanz anderes.

Armes Deutschland...

Dienstag, 21. April 2009

300 bucks for nothing

Eine ganz dolle Idee hat unser Finanz Mr. Minister aka Peer "the bullheaded" Steinbrück. Er bietet Beschäftigten eine 300-Euro Prämie an, wenn sie darauf verzichten eine Steuererklärung abzugeben.

60% der Deutschen (so viele Leser hat angeblich regelmäßig die "Bild") werden sich wahrscheinlich gedacht haben: "Cool. Ich muss mir die Arbeit mit dem Papierkram nich machen und bekomm auch noch Geld dafür. Hooray for Steinbrück!"

Meine Gedanken gehen in eine etwas andere Richtung...:

Es ist soweit! Deutschland stellt sich selbst das Armutszeugnis aus! Wie arm muss ein Staat dran sein, wenn er Boni dafür zahlt, damit man ihn nicht mit seinem selbst erschaffenem Mist auf die Nerven geht? Nichts anderes ist dieses Angebot. Und sie sprechen es auch offen an. Es sollen Verwaltungskosten gespart werden, da die Beamten sonst immer so viel Arbeit mit dem Bearbeiten der Anträge haben. (Schweizer Steuerbeamte bitte jetzt laut loslachen)

Warum zur Hölle wird nicht endlich mal das eigentliche Problem angegangen? : Unser Steuerrecht. Wusstet ihr z.B. das, wenn man die gesamte Weltliteratur aller Länder, welche sich mit Steuern oder Steuerrecht beschäftigt, wenn man das Alles nimmt und zusammen in ein Buch packt, dass das dann genauso dick ist wie das mit allen deutschen Gesetzen des Steuerrechts? Krank, oder?

Und als "Lösung" wird eine Prämie fürs Nicht-Ausnutzen des Systems bezahlt ... und auf der anderen Seite über noch mehr Gesetze diskutiert (Steuer auf alle Börsengeschäfte etc.)

Vorgestern hab ich Peer noch einmal kurz in den Nachrichten gesehen... auf die Frage eines Reporters, was er dazu sagt, dass dieser Vorschlag mehr als kontrovers in Medien und anderen Parteien diskutiert wird, meint er: "Das zeigt nur, dass es ein guter Vorschlag war." ... ja nee, is klar.

Armes Deutschland

Montag, 20. April 2009

Ich bin zu alt für den Sch...

Hoffe ihr habt die Osterfeiertage genauso genossen wie ich. Hab die Gelegenheit genutzt und direkt mal 2 Wochen Urlaub gemacht, die mal wieder viel schneller rum waren als erwünscht.

Herauszuheben aus den vergangenen 2 Wochen wäre der letzte Samstag. Als einer der ersten aus meinem "people-I-meet-more-often-than-others"-Kreis durfte Luke (ich bin Dein Vater!) am vergangenen Samstag die Pforte mit der dicken Aufschrift "30" durchschreiten. Naja... mit Schreiten war ab etwa 2h nich mehr viel - er hat sich ziemlich schnell ans Alter angepasst und sich ab da mit Krauchen und Schleichen begnügt. Wahrscheinlich aber doch mehr aufgrund des massiven Alkoholangebots. Es gab böhmisches, czechisches, deutsches und polnisches Bier, lecker Rum (where is the rum gone? ;) ) und einen ganz fiesen polnischen Wodka - Spitzname "aufgehende Sonne". Ein leicht gelbliches Gesöff mit herrlich mildem Geschmack und einem den Hals hinaufteigendem wohlig warmen Gefühl - eben die aufgehende Sonne.

Hat man davon aber nach einiger Zeit mehrere intus, gemischt mit den erwähnten Biersorten und ein-zwei Gläsern Rum-Cola geht doch recht schnell die Sonne unter. ;)

Location-technisch gab es aber die Möglichkeit sich kurz im Pool zu erfrischen oder den Alkohol direkt wieder in der Sauna auszuschwitzen. Um der untergehenden Sonne entgegen zu wirken entschied ich mich für eine kurze Runde durch den Pool. Dummerweise ist die Koordination bei geschätzten 2 Promille nicht mehr so ganz das Wahre und man übersieht recht leicht Stolperfallen wie Beckenränder und Treppenstufen.

"Warum sind hier 2 Treppenstufen?" war der Gedanke, der durch mein alkoholgetränktes Hirn geisterte, als ich rückwärts durch die Luft fliegend gen hartem Fliesenboden unterwegs war. Der nächste Gedanke, nachdem ich präzise auf dem Steißbein gelandet war: "Das wird morgen bestimmt wehtun... aber egal... ab ins Wasser, danach n Bier und alles is wieder gut..."

1. Gedanke nach dem Aufwachen am nächsten Morgen und einer ersten vorsichtigen Hüftbewegung: "Ich bin zu alt für den Scheiß!" ... und dabei mach ich die 30 doch auch erst dieses Jahr voll. Wie soll das bloß mit 40 werden?

Donnerstag, 2. April 2009

Erdbeer-Salat

Gerade eben schnabuliert: Feldsalat mit Erdbeeren und selbstgemachtem Sweet-Citro-Dressing - njamnjam :)

Man nehme (für 2 Personen)
- ein halbes Paket (oder Schachtel... oder Schale ... oder Plastikdingsbums... ihr wisst, was ich meine) Feldsalat
- ein Becher Creme Fraiche
- 5-6 Spritzer Citrus-Saft (den aus diesem kleinen gelben Spritzdingsbumsteils...dingens)
- 5-6 Spritzer flüssigen Süßstoff
- Erdbeeren (hatte gestern schon ein paar aus der Schachtel... äh.. Schale gefuttert - ne halbe sollte reichen)

Creme Fraiche, Citrus-Saft und Süßstoff vorher verrühren und danach zu dem Salat mit den klein geschnippelten Erdbeeren dazu geben und nochmal gut vermengen. Hatte dazu ne Lasagne - passt spitzenmäßig zusammen.

Mittwoch, 18. März 2009

The Knockout Twins

Die beiden hier haben schon immer alles zusammen gemacht und waren früher zusammen in einem Synchronschwimmverein... war aber irgendwie nicht so ganz das Richtige und so sind sie zum Kampfsport gewechselt. Das kommt dabei raus:

Dienstag, 17. März 2009

Happy St. Patrick's Day!

Let's get Irish!
Oder wie Homer es sagen würde:
"Auf den Alkohol - die Ursache und Lösung für alle Probleme des Lebens"

Anbei ein paar Impressionen der grünsten Insel der Welt:



Fröhliches Guinness-Trinken :)

Donnerstag, 12. März 2009

Nicht mal 24 Stunden hat es gedauert...

... und schon sind die bösen "Killerspiele" wieder in den Schlagzeilen zu finden. Bereits gestern entdeckte Kaliban einen Artikel der SZ und gleichzeitig den ersten Hinweis auf den Weg, den die "Berichterstattung" nehmen wird.

Der SWR geht schon heute den nächsten Schritt und titelt: "Amokläufer spielte Killerspiele am PC"

Um eins klarzustellen: Das Geschehene ist tragisch und mein tiefes Mitgefühl gilt allen Eltern, Verwandten und Freunden, die gestern auf so eine grausame Art und Weise in ein Tal der Verzweiflung gestürzt wurden.

ABER - Ich hoffe inständig, dass Medien, Politiker und alle anderen, die sich an den nun kommenden Diskussionsrunden und Krisensitzungen beteiligen werden bzw. darüber berichten nicht schon wieder den einfachsten Weg suchen und den Sündenbock Killerspiel zur Wurzel allen Übels erklären.

Die Wurzel sitzt viel tiefer - schnippelt bitte nicht wieder nur in der Baumkrone rum.

Update: Der Artikel beim SWR wurde mittlerweile aktualisiert und um ein paar Infos erweitert. Unter anderem: "Darauf befindet sich nach Angaben von Polizeisprecher Klaus Hinderer eine Variante der "Counterstrike"-Kampfspiele." ... - mit "Variante des Counterstrike-Kampfspiels" (Kampfspiel?) dürfte wohl jeder Ego-Shooter und jedes Spiel, indem eine Waffe vorkommt gemeint sein - Zeigt mir doch bitte mal einen Jugendlichen im Alter von 14-18, der kein sog. "Kampfspiel" auf seinem Rechner hat. Nur einen.

Mittwoch, 11. März 2009

Mir war grad danach...

... ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen und suche mir gerade ein paar alte Konzertausschnitte zusammen. Wenn man gaaaaanz genau hinsieht müsste man auch meinen damals 16 Jahre alten Kopp irgendwo in der pogenden Masse finden können.



Meine damalige Lieblingsband:

Dienstag, 10. März 2009

Goosebumps

Bekomm jedes mal Gänsehaut bei dem Song.

Everybody Hurts von R.E.M. - Hier in der Live-Version vom Open Air in London 2005:



When the day is long and the night, the night is yours alone,
When you're sure you've had enough of this life, well hang on
Don't let yourself go, 'cause everybody cries and everybody hurts sometimes

Sometimes everything is wrong. Now it's time to sing along
When your day is night alone, (hold on, hold on)
If you feel like letting go, (hold on)
When you think you've had too much of this life, well hang on

'Cause everybody hurts. Take comfort in your friends
Everybody hurts. Don't throw your hand. Oh, no. Don't throw your hand
If you feel like you're alone, no, no, no, you are not alone

If you're on your own in this life, the days and nights are long,
When you think you've had too much of this life to hang on

Well, everybody hurts sometimes,
Everybody cries. And everybody hurts sometimes
And everybody hurts sometimes. So, hold on, hold on
Hold on, hold on, hold on, hold on, hold on, hold on
Everybody hurts. You are not alone

Montag, 9. März 2009

Poker is life

Immer wieder interessant, welche Parallelen man zwischen Situationen des echten Lebens und Entscheidungen während einer Partie Poker ziehen kann.

Ein Beispiel:
Poker: Der Re-Raise. Ein Re-Raise stellt besonders in Turniersituationen meist eine klare und unmissverständliche Aussage dar: "Bist Du sicher, dass Du Dich mit der Hand um einen großen Pott mit mir streiten willst und wohlmöglich sogar Dein Turnierleben aufs Spiel setzt?"
Natürlich spielen auch hier Dinge wie Table-Image, allgemeine Tischsituation oder eventuell die vorangegangene Hand eine Rolle - der Re-Raise an sich ist aber immer ein Zeichen von Stärke und Entschlossenheit und auch im Cash-Game eine nicht zu unterschätzende Waffe.

Real-Life: Wer schon einmal die ein oder andere Schulung abgehalten hat oder ab und zu mal etwas vor einigen anderen präsentieren muss kennt ihn eventuell: Den Kritiker. Jemand der meist mittendrin durch einen Unmutsausdruck seine Meinung kundtut, bestärkt durch das Gefühl einer anonymen Masse von Menschen anzugehören. Besonders beliebt sind diejenigen mit besonders qualifizierten Kommentaren wie "das is doch Quatsch" oder "das is für uns doch eh unwichtiger Kram". Auch hier kann man den Re-Raise anbringen. Tun Sie einfach so, als hätte Sie ihn nicht richtig verstanden, unterbrechen den Vortrag bzw. die Präsentation und bitten ihn, das eben gesagte noch einmal laut zu wiederholen. Schließlich soll jeder im Raum mitbekommen, was er wichtiges anzumerken hat.
Effekt: Die Augen der versammelten, für ihn jetzt doch nicht mehr ganz so anonymen Masse, sind auf ihn gerichtet. Ist er sich sicher, dass er mit seiner Kritik richtig liegt? War das nicht doch eher eine auf generelle Unlust zurückzuführende Aussage?

Natürlich ist es von Vorteil gute Karten bzw. einen geeigneten Konter parat zu haben, sollte der ursprüngliche Raise / die Kritik berechtigt gewesen sein.

Wenn ich es doch jetzt nur noch schaffen würde meine guten Eigenschaften wie Disziplin, Geduld und Ausdauer aus meinem Turnier-Spiel ins echte Leben zu übertragen...

Montag, 2. März 2009

Wir sind nicht Deutschland genug

Erinnert Ihr Euch? Täglich waren die Spots in Radio und Fernsehen zu bewundern. Auf Titelseiten von großen Tageszeitungen strahlten uns in großen Anzeigen Prominente und Politiker an, meist den Daumen in die Höhe gereckt oder mit einer anderen Gewinnergeste vor einem deutschen Wahrzeichen posierend. Alles schon vergessen? Wo ist die ganze Motivation der "Du bist Deutschland"-Kampagne hin?

Stellen wir uns doch einmal vor wir würden in einem Parallel-Deutschland leben, in dem die Werbeaktion so richtig Früchte getragen hat. Menschen interessieren sich plötzlich für die Belange in ihren Städten, Gemeinden etc. und packen mit an. Bewegen etwas. Fühlen und benehmen sich verantwortlich. Sogar Unternehmer und Politiker fassen sich auch einmal an die eigene Nase und tun etwas dafür, damit es allen besser geht. Und nicht zuletzt geht man auch auf die Straße, wenn einem etwas komplett gegen den Strich geht. Man ist ja schließlich Deutschland. Gab früher schonmal sowas in der Art... "Wir sind das Volk!" hieß es da mal... ist aber schon laaange her.

Und in diesem Paralleldeutschland passiert nun das Gleiche wie bei uns. Banken verspekulieren sich in hochrisikoreichen, kaum zu über- oder durchblickenden Anleihen, Schuldverschreibungen, Hedgefonds und sonstigen Perlen der modernen Finanzwelt. Sie zocken schlimmer als ein Spielsüchtiger im Casino und verlieren. Eine Menge. Eine für den Normalbürger kaum vorstellbar große und unerreichbare Menge Geld. Geld, das er nun als Teil eines großen Ganzen mitaufbringen soll, um ein paar spielsüchtigen Bankern aus der Patsche zu helfen.

Doch in unserem fiktiven Deutschland denkt der Bürger plötzlich nach und sagt sich:
"Moment mal - wenn "ich" Deutschland bin und nun "mein" Geld benutzt werden soll, um ein krankes System zu füttern - sollte mich das nicht ein wenig mehr interessieren? Sollte ich nicht vielleicht anfangen Forderungen zu stellen? Schließlich stellt eine Bank auch Forderungen an mich, wenn ich mir einen Kredit nehmen möchte."

Und so geht unser Bürger zusammen mit vielen anderen zusammen auf die Straße und fordert die Einstellung der Beteiligung an Hedgefonds, legt klare Richtlinien für die Verwendung des Geldes fest und stellt eine Frist für die Rückzahlung. Auch werden zunächst Untersuchungen der Strukturen in den einzelnen Banken angeordnet und bei allzu kranken Kandidaten jegliche Hilfe versagt. So sterben nach und nach die schlecht wirtschaftenden Banken aus und starke, gut funktionierende und somit sichere Banken übernehmen das Feld.

Schönes Land, dieses Paralleldeutschland...

Donnerstag, 19. Februar 2009

Karneval - The Dictionary

Wie jedes Jahr streifen auch an diesem Beginn der sog. 5. Jahreszeit wieder marodierende Horden von besoffenen Verrückten durch die Straßen. Einige wenige sind so besonnen und verbarrickadieren sich in teils zu Bunkern umfunktionierten Wohnräumen. Doch viele sind diesem Angriff auf Verstand und Verdauungsorgane beinahe hilflos ausgeliefert und werden immer wieder mit unverständlichen (meist gegröhlten) Karneval-spezifischen Begriffen konfrontiert.
Für den Otto-Normalbürger sind viele davon absolut unverständlich, andere bedürfen einer Erklärung oder machen erst ab 2,0 Promille aufwärts Sinn.

Hier nun eine kurze Übersicht der 3 wichtigsten Jecken-Slang-Begriffe:

- Na'hallamarsch: heutzutage der Ausruf beim Betreten eines Büttenredners, fällt die eigentliche Bedeutung auf den Reformator Martin Luther zurück. Dieser pflegte damals nach einem ausgiebigen Essen eine bestimmte Frage zu stellen: "Warum rülpset und furzet ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmecket?" Diese Frage wurde von anderen Anwesenden dann mit dem Satz: "Na nu ma Hall am Arsch" beantwortet woraufhin mit ausgiebigem Geblähe und Gefurze begonnen wurde. Da ein Büttenredner heutzutage ebenfalls nur Gefurztes und Geblähtes von sich gibt, wurde dieser Begriff hier passend mit einer neuen Bedeutung versehen.

- Funkenmariechen oder Fungemarieesche: Früher im Falle einer plötzlichen Alkoholknappheit oft als Dröhnersatz benutzt hieß es "an den Funken zu riechen", was nichts anderes bedeutete, als die benebelnden Dämpfe der sog. Funken einzuatmen. "Funken" nannte man damals besonders aufgetakelte und parfümierte Schnepfen.

- Kamelle: Hier streiten sich die Bekloppten über die ursprüngliche Bedeutung. Das eine Lager behauptet es sei ursprünglich aus dem arabischen Karneval abgeleitet. Hier fährt ein Scheich mit einem großen Viehtransporter vorne weg und Frauen, die er für diesen Abend in seinen Harem mitnehmen will, bekommen ein Kamel.
Andere meinen es käme von "Karamelle". Karamel sei ja ein Bonbon und von den Wagen würden ja heute ebenfalls Süßigkeiten verteilt werden. So ein Blödsinn.

Ich hoffe, ich konnte damit ein wenig Licht ins Dunkel der Karnevalsbegrifflichkeiten bringen und wünsche ansonsten ein Umzugsfreies Fernsehprogramm, starke Nerven und ein hohes Maß an Toleranz für Bekloppte.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Dienstag, 10. Februar 2009

Stinkefinger für Call-In-TV

Das wurde auch langsam Zeit! Endlich haben sich die Landesmedienanstalten dazu durchgerungen eine neue Gewinnspielregelung aufzusetzen, um dem miesen Abzock-TV von 9Live und Konsorten den Garaus zu machen. Lange genug wurde man von heulenden Sirenen, hunderten von offenen Leitungen, dicken Gewinneinblendungen und nicht zuletzt grottenschlechten Moderatoren genervt. (wobei Letztere wohl auch weiterhin nerven werden.)

heise schreibt:
Die Regeln sind eindeutig: Verboten sind zum Beispiel Gewinnspiele, die sich an Kinder und Jugendliche richten sowie irreführende Aussagen über die Lösungslogik oder die Chancen, durchgestellt zu werden. Moderatoren dürfen Zuschauer nicht zur Mehrfachteilnahme auffordern, die Teilnahmebedingungen müssen deutlich lesbar eingeblendet werden. Die maximal zulässige Teilnahmegebühr liegt bei 50 Cent.

Bei Verstößen gegen diese Regeln können die Medienwächter Bußgelder von bis zu 500.000 Euro verhängen. Die Satzung tritt voraussichtlich in wenigen Wochen – sobald alle Bundesländer sie in ihren Gesetzesblättern veröffentlicht haben – in Kraft.
Sollte man vielleicht jetzt schon daran denken eine Art Auffangbecken für die vielen bald arbeitslosen Moderationsattrappen zu gründen? Hatte da an sowas wie "Die anonymen Abzocker" ... oder "Vereinigte Hütchenspieler e.V." gedacht.


Freitag, 6. Februar 2009

Festplattenmucke

Erstaunlich, was man mit ein bissel zu viel freier Zeit und etwas technischem Verständnis mit seiner alten HDD so alles anstellen kann...

Mittwoch, 28. Januar 2009

Den Tag im Bett verbringen...

In letzter Zeit wenig wirklich gute Videos auf YouTube gesehen. Hier eins, dass erfreulicherweise etwas hervorsticht unter all den 0815-Clips:


Der Song in dem Video ist "Her Morning Elegance" von Oren Lavie (Album: "The Opposite Side Of The Sea")

Dienstag, 27. Januar 2009

Neuer Name für die Agentur für Arbeit

Ich weiß, die Nummer hatten wir erst kürzlich hinter uns gebracht und der Ganze Spaß mit den neuen Formularen, Schildern, Aushängen etc. hat uns ein paar Milliönchen extra gekostet. Aber - der Name passt immer noch nicht! Die besten Namen sind ja leider schon vergeben...
"C.I.A" = Crooks imitating Arbeitsvermittlung oder
"F.B.I" = Faul, Blöd und Inkompetent

Andererseits passt der Name ja doch ganz gut, wenn man es wörtlich nimmt. Agentur FÜR Arbeit. Arbeit heißt ja nicht gleich Arbeitsplatz. Und es ist auch nicht die Agentur für Arbeiter oder die arbeitende Bevölkerung. Diese Agentur macht sich vorrangig selbst Arbeit, also für sich selbst sozusagen... Agentur für Arbeit ... o.k. - lassen wir es dabei.

Wie komm ich auf das Thema Arbeitsagentur? Ein Beitrag von Railway hat mich an meine Erfahrungen mit diesem Verein erinnert. Und das waren nicht unbedingt positive...

1. Ausbildungsbetrieb geht nach 1 1/2 Jahren Ausbildung in Insolvenz.
IHK sagt: Mindestens 1 Jahr Ausbildung in einem Betrieb muss noch sein, sonst keine Prüfung.
Vorrangiges Ziel: Betrieb finden, der die Ausbildung zum IT-Systemkaufmann zu Ende führt.
Maßnahme der Agentur: Haben mich zu einer (für die Agentur arbeitenden) Firma geschickt, wo ich alle 2 Wochen zu einem 1-stündigen Meeting eingeladen wurde. In diesen Meetings wurde einem dann erklärt, wie man nen Lebenslauf schreibt, seine Bewerbung toll aussehen lässt usw.. Ansonsten keinerlei Bemühungen seitens der Agentur oder dieser Firma in Richtung Finden eines Betriebs.
Das Dubiose an dem Ganzen: Das Gebäude in dem sich diese Firma befand gehört einer großen Aktiengesellschaft. Bis auf die Büroräume eben dieser Firma war ansonsten niemand auf den Briefkästen zu finden. Würdet ihr es da nicht auch etwas seltsam finden, wenn die Firma zu der ihr 2 mal monatlich müsst jedes mal in einem anderen Stockwerk zu finden ist? 1. Besuch: 2.Stock / 2.Besuch: 3.Stock / 3.Besuch: 4.Stock - einen 4.Besuch musste ich glücklicherweise nicht mehr machen, aber ich bin mir sicher, dass sie da bereits in den 5.Stock gezogen sind und das getan haben, was sie in jeder Etage getan haben: Die komplette Etage von Grund auf renovieren.
... ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

2. Nach etlichen Monaten ohne irgendein Jobangebot trudeln plötlich 3 Briefe gleichzeitig ein. Wortlaut: Sofort bewerben und gucken was geht, ansonsten Kürzung der Bezüge. Habe dann schriftlich mitgeteilt, dass ich ob ihrer Bemühungen doch ganz angetan bin, ich mir aber mittlerweile in Zusammenarbeit mit der IHK selbst geholfen habe und ab Anfang des folgenden Monats meine Ausbildung fortsetzen kann. Den unterschriebenen Ausbildungsvertrag hatte ich beigelegt. Das war Mitte des Monats. Ende des Monats (ich war gerade in der Berufsschule) klingelt mein Handy und eine aufgebrachte Mitarbeiterin der Agentur raunt mich an, warum ich denn nicht zum Termin für die weitere Beratung bei ihr vorbeigekommen bin und dass das aber Konsequenzen haben würde, Kürzung meiner Bezüge blabla was ich mir denn erlauben würde und bla. Habe ihr dann mitgeteilt, dass es mir herzlich egal ist, wenn sie mir weniger Geld überweisen, ich keinen Sinn in einem unnützen Beratungsgespräch gesehen habe und ihr für ihre bisherige Hilfe herzlich gedankt. Vermute sie wird den Sarkasmus aber gar nicht bemerkt haben, die dumme Nuss.

3. Thema Datenschutz? Nicht bei der ARGE - bei einem meiner ersten Termine sitzen sich 2 Sachbearbeiter gegenüber. 2 Sachbearbeiter in einem Büro? Ja, das geht, wenn einem der Datenschutz am A.... vorbei geht. Für mich nicht so wahnsinnig schlimm, denn ich musste nur ein paar Lohnabrechnungen und Kontoauszüge abgeben über die kein weiteres Wort verloren wurde. Ich konnte mir aber nebenbei anhören, wie über die nun wohl unvermeidliche Privatinsolvenz der Frau neben mir diskutiert wurde - Tränen und Geschluchze inklusive. Da kann man sich ja gleich nackt da hinsetzen.

4. Fast vergessen: Der erste Eindruck. Man betritt morgens dieses Riesengebäude und wird von der Dame am Empfang in die Etage geschickt zu der man mit seinem Nachnamen passt. Mit dem Aufzug rauf und ausgestiegen befindet man sich in einem langen Gang. Am Ende des Ganges die Anmeldung und der Warteraum, welcher bereits morgens um halb 8 außerordentlich gut besetzt ist. Beim Weg Richtung Anmeldung wirft man einen Blick in die teils offenen Büros links und rechts. 1.Tür: Tür ist zu, aber man kann 2 lachende Berater hören. 2.Tür: verschlossen, 3.Tür: Ein Berater sitzt, in der einen Hand eine Tasse Kaffee, in der anderen die Zeitung und einen Fuss auf dem Tisch. Oh - entspanntes Arbeiten ist hier also angesagt. 4.Tür: wieder verschlossen.

Fazit: 1x und hoffentlich nie wieder - Sich mit dem Verein herumzuschlagen wünscht man wirklich niemandem... bis auf Merkel und Konsorten. Sollen die doch mal bitte 1 Monat so tun als wären sie arbeitslos und mit "Hilfe" der ARGE was Neues finden. Das will ich sehen!

Montag, 26. Januar 2009

The lost headache

Da isser wieder. Dieser verloren geglaubte, aber doch immer wiederkehrende, fast unerträgliche "LOST-Season-Start-Kopfschmerz". Jede Season auf's Neue wird mir durch die Pilotfolge mein Hirn zerpflügt. Bereits feststehend geglaubte Tatsachen werden über den Haufen geworfen, völlig Neue Handlungsstränge und Personen eingeführt und hier und da noch ein Mysterium mehr hinzugefügt. Ich hasse und liebe es zugleich. Einerseits will ich endlich mal ein paar Lösungen für so viele, offene Fragen aus den vorangegangenen Staffeln. Andererseits macht ja eben das Unerklärliche, das Mysteriöse, das Übernatürliche an der Story den Reiz des Ganzen aus. Aber mit was ich mich jetzt schon wieder alles beschäftigen muss: Quantenphysik, Zeitreisen... und das, wo ich gerade erst zu einer halbwegs plausiblen Erklärung für einige Begebenheiten aus den ersten 2 Staffeln gekommen bin. Aber jetzt?

Achtung - Spoiler-Alert! - Wer die Folgen 1+2 der Season 5 noch nicht gesehen hat, sollte nicht weiterlesen!
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Was macht Desmond so "special"? Warum ist der Physik-Heini in einer der ersten Szenen zusammen mit dem Dharma-Video-Erklärbär? Und was macht der da mit der Gasflasche? Warum springt die Zeit jedes mal, wenn einer der aus der "Time-Skipper"-Gruppe kurz davor ist umgebracht zu werden, aber als der Pfeilhagel niedergeht und gleich mehrere Statisten sterben passiert nichts? Wer zur Hölle ist die Nonne? Weiß Jack, was Ben eigentlich vor hat? Weiß Ben das selbst überhaupt so genau? Fragen über Fragen ...

Und so geht's weiter - Auszug aus dem Season-Guide von epguides.com:
86.   5- 1        501     21 Jan 09 Because You Left
87. 5- 2 502 21 Jan 09 The Lie
88. 5- 3 503 28 Jan 09 Jughead
89. 5- 4 504 4 Feb 09 The Little Prince
90. 5- 5 505 11 Feb 09 This Place is Death
91. 5- 6 506 18 Feb 09 The Life and Death of Jeremy Bentham
92. 5- 7 507 25 Feb 09 316
93. 5- 8 508 11 Mar 09 LeFleur
94. 5- 9 509 18 Mar 09 Namaste
95. 5-10 510 25 Mar 09 He's Our You&lt
96. 5-11 511 Whatever Happened, Happened

Ich wünsche mir eine Fernbedienung wie aus dem Sandler-Film ...
dann könnt ich immer eine Woche vorspulen und mir direkt die nächste
Folge reinziehen. Diese Warterei auf die nächste Folge - einfach grausam.

Mittwoch, 21. Januar 2009

The next dead Mentalist

Gestern war es fast so weit. Schon beim Pfeilschuss-Trick des ersten Mentalisten sah es interessant aus. Doch leider zum Glück traf der Pfeil ins anvisierte Ziel, ohne - anstelle des von Simon Gosejohann gehaltenen Apfels auf einem Brett - den Kopf von Queensberry B..Ba.. ach keine Ahnung wie die heißt, zu durchlöchern. In 1 Monat kennt die eh keiner mehr, also lohnt sichs nicht den Namen zu merken.
Der Apfel wurde getroffen, der zuvor (angeblich) im Apfel verstaute Ring war wieder da und alle haben sich ganz doll gefreut. Sogar der Uri. "Speechless" isser gewesen. Hat er jedenfalls gesagt.

Dann - ich hab es leider selbst nicht gesehen, denn die Sendung war einfach nicht zum aushalten grottig zu spannend für mich - ist ein bissel später die Mentalistin "Amila" aufgetreten. Ihr Trick: Jemand (Simon) denkt sich eine Zahl mit 4 Stellen aus und stellt ein Fahrradschloss auf eben diese Zahl ein, ohne das sie es mitbekommt natürlich. Während sie durch einen ganz billigen Trick mit Hilfe ihrer mentalen Kräfte versucht die Zahl aus Simon's Hirn zu lesen, befindet sie sich in einem sich schnell füllendem Wassertank. Nun ja - manchmal baut eben einer der Komparsen Bockmist fließen die Gedankenströme eben nicht wie erwartet und dann passiert sowas:




War der Simon etwa nicht eingeweiht? ;)

Dienstag, 20. Januar 2009

Montag, 19. Januar 2009

Einmal werden wir noch wach...

... heissa, dann ist Obama's Tach :)

Morgen ist es so weit. Obama wird als neuer Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vereidigt und Bush bekommt bei seinem Abgang hoffentlich das, was er verdient - einen fetten Tritt in den Arsch!

Zum Abschied ein Video mit den "besten" Momenten seiner Amtszeit

Happy Birthday Edgar

Zu Ehren des Geburtstagskinds hier sein wohl bekanntestes Gedicht:

Der Rabe

Einst, um eine Mittnacht graulich, da ich trübe sann und traulich
müde über manchem alten Folio lang vergess'ner Lehr'-
da der Schlaf schon kam gekrochen, scholl auf einmal leis ein Pochen,
gleichwie wenn ein Fingerknochen pochte, von der Türe her.
"'s ist Besuch wohl", murrt' ich, "was da pocht so knöchern zu mir her -
das allein - nichts weiter mehr.

Ah, ich kann's genau bestimmen: im Dezember war's, dem grimmen,
und der Kohlen matt Verglimmen schuf ein Geisterlicht so leer.
Brünstig wünscht' ich mir den Morgen;-
hatt' umsonst versucht zu borgen von den Büchern Trost dem Sorgen,
ob Lenor' wohl selig wär'- ob Lenor', die ich verloren, bei den Engeln selig wär'-
bei den Engeln - hier nicht mehr.

Und das seidig triste Drängen in den purpurnen Behängen füllt',
durchwühlt' mich mit Beengen, wie ich's nie gefühlt vorher;
also daß ich den wie tollen Herzensschlag mußt' wiederholen:
"'s ist Besuch nur, der ohn' Grollen mahnt, daß Einlaß er begehr'-
nur ein später Gast, der friedlich mahnt, daß Einlaß er begehr':-
ja, nur das - nichts weiter mehr."

Augenblicklich schwand mein Bangen, und so sprach ich unbefangen:
"Gleich, mein Herr - gleich, meine Dame - um Vergebung bitt' ich sehr;
just ein Nickerchen ich machte, und Ihr Klopfen klang so sachte,
daß ich kaum davon erwachte, sachte von der Türe her -
doch nun tretet ein!" - und damit riß weit auf die Tür ich - leer!
Dunkel dort - nichts weiter mehr.

Tief ins Dunkel späht' ich lange, zweifelnd, wieder seltsam bange,
Träume träumend, wie kein sterblich Hirn sie träumte je vorher;
doch die Stille gab kein Zeichen; nur ein Wort ließ hin sie streichen
durch die Nacht, das mich erbleichen ließ: das Wort "Lenor'?" so schwer -
selber sprach ich's, und ein Echo murmelte's zurück so schwer:
nur "Lenor'!" - nichts weiter mehr.

Da ich nun zurück mich wandte und mein Herz wie Feuer brannte,
hört' ich abermals ein Pochen, etwas lauter denn vorher.
"Ah, gewiß", so sprach ich bitter, "liegt's an meinem Fenstergitter;
Schaden tat ihm das Gewitter jüngst - ja, so ich's mir erklär';-
schweig denn still, mein Herze, lass mich nachsehn, daß ich's mir erklär':-
's ist der Wind - nichts weiter mehr!"

Auf warf ich das Fenstergatter, als herein mit viel Geflatter
schritt ein stattlich stolzer Rabe wie aus Sagenzeiten her;
Grüßen lag ihm nicht im Sinne; keinen Blick lang hielt er inne;
mit hochherrschaftlicher Miene flog empor zur Türe er -
setzt' sich auf die Pallas-Büste überm Türgesims dort -
er flog und saß - nichts weiter mehr.

Doch dies ebenholzne Wesen ließ mein Bangen rasch genesen,
ließ mich lächeln ob der Miene, die es macht' so ernst und hehr:
"Ward dir auch kein Kamm zur Gabe", sprach ich, "so doch stolz Gehabe,
grauslich grimmer alter Rabe, Wanderer aus nächtger Sphär'-
sag, welch hohen Namen gab man dir in Plutos nächtger Sphär'?"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."

Staunend hört' dies rauhe Klingen ich dem Schnabel sich entringen,
ob die Antwort schon nicht eben sinnvoll und bedeutungsschwer;
denn wir dürfen wohl gestehen, daß es keinem noch geschehen,
solch ein Tier bei sich zu sehen, das vom Türgesimse her -
das von einer Marmor-Büste überm Türgesimse her
sprach, es heiße "Nimmermehr."

Doch der droben einsam ragte und dies eine Wort nur sagte,
gleich als schütte seine Seele aus in diesem Worte er,
keine Silbe sonst entriß sich seinem düstren Innern, bis ich seufzte:
"Mancher Freund verließ mich früher schon ohn' Wiederkehr -
morgen wird er mich verlassen, wie mein Glück - ohn' Wiederkehr."
Doch da sprach er, "Nimmermehr!"

Einen Augenblick erblassend ob der Antwort, die so passend, sagt' ich,
"Fraglos ist dies alles, was das Tier gelernt bisher:
's war bei einem Herrn in Pflege, den so tief des Schicksals Schläge trafen,
daß all seine Wege schloß dies eine Wort so schwer -
daß' all seiner Hoffnung Lieder als Refrain beschloß so schwer
dies "Nimmer - nimmermehr."

Doch was Trübes ich auch dachte, dieses Tier mich lächeln machte,
immer noch, und also rollt' ich stracks mir einen Sessel her
und ließ die Gedanken fliehen, reihte wilde Theorien,
Phantasie an Phantasien: wie's wohl zu verstehen wär'-
wie dies grimme, ominöse Wesen zu verstehen wär',
wenn es krächzte "Nimmermehr."

Dieses zu erraten, saß ich wortlos vor dem Tier, doch fraß sich
mir sein Blick ins tiefste Innre nun, als ob er Feuer wär';
brütend über Ungewissem legt' ich, hin und her gerissen,
meinen Kopf aufs samtne Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr -
auf das violette Kissen, das ihr Haupt einst drückte hehr,
doch nun, ach! drückt nimmermehr!

Da auf einmal füllten Düfte, dünkt' mich, weihrauchgleich die Lüfte,
und seraphner Schritte Klingen drang vom Estrich zu mir her.
"Ärmster", rief ich, "sieh, Gott sendet seine Engel dir und spendet
Nepenthes, worinnen endet nun Lenor's Gedächtnis schwer;-
trink das freundliche Vergessen, das bald tilgt, was in dir schwer!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."

"Ah, du prophezeist ohn' Zweifel, Höllenbrut! Ob Tier, ob Teufel -
ob dich der Versucher sandte, ob ein Sturm dich ließ hierher,
trostlos, doch ganz ohne Bangen, in dies öde Land gelangen,
in dies Haus, von Graun umpfangen,- sag's mir ehrlich, bitt' dich sehr -
gibt es - gibt's in Gilead Balsam?- sag's mir - sag mir, bitt' dich sehr!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."

"Ah! dann nimm den letzten Zweifel, Höllenbrut - ob Tier, ob Teufel!
Bei dem Himmel, der hoch über uns sich wölbt - bei Gottes Ehr'-
künd mir: wird es denn geschehen, daß ich einst in Edens Höhen
darf ein Mädchen wiedersehen, selig in der Engel Heer -
darf Lenor', die ich verloren, sehen in der Engel Heer?"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."

"Sei denn dies dein Abschiedszeichen", schrie ich, "Unhold ohnegleichen!
Hebe dich hinweg und kehre stracks zurück in Plutos Sphär'!
Keiner einz'gen Feder Schwärze bleibe hier, dem finstern Scherze Zeugnis!
Laß mit meinem Schmerze mich allein!- hinweg dich scher!
Friß nicht länger mir am Leben! Pack dich! Fort! Hinweg dich scher!"
Sprach der Rabe, "Nimmermehr."

Und der Rabe rührt' sich nimmer, sitzt noch immer, sitzt noch immer
auf der bleichen Pallas-Büste überm Türsims wie vorher;
und in seinen Augenhöhlen eines Dämons Träume schwelen,
und das Licht wirft seinen scheelen Schatten auf den Estrich schwer;
und es hebt sich aus dem Schatten auf dem Estrich dumpf und schwer

meine Seele - nimmermehr.


Edgar Allan Poe

P.S.: Bitte steig aus Deinem Grab und verklopp den Sylvester Stallone - der hat doch tatsächlich vor einen Film über Dich zu drehen und will selbst Buch schreiben und Regie führen - bitte, bitte, bitte - HALTE IHN AUF!

Mittwoch, 14. Januar 2009

Evolution of a question

Pimp your language

Da die letzte Rechtschreibreform mehr Verwirrung als Klarheit in deutsche Klassenzimmer, Büros und Köpfe gebracht hat. Um endlich eine echte Vereinfachung der deutschen Sprache zu erzielen, wurde ein einfaches 5-Schritte-Programm entwickelt:


1. Wegfall der Großschreibung

einer sofortigen einführung steht nichts mehr im weg, zumal schon viele grafiker und werbeleute zur kleinschreibung übergegangen sind.


2. wegfall der dehnungen und schärfungen

diese masname eliminirt schon di gröste felerursache in der grundschule, den sin oder unsin unserer konsonantenverdopelung hat onehin nimand kapirt.


3. v und ph ersetzt durch f, z ersetzt durch s, sch verkürtzt auf s

das alfabet wird um swei buchstaben redusirt, sreibmasinen und setsmasinen fereinfachen
sich, wertfole arbeitskräfte könen der wirtsaft sugefürt werden.


4. g, c und ch ersetst durch k, j und y ersetst durch i

ietst sind son seks bukstaben auskesaltet, di sulseit kan sofort fon neun auf swei iare ferkürtst werden, anstat aktsik prosent rektsreibunterikt könen nütslikere fäker wi fisik, kemi oder auk reknen mer kepflekt werden.


5. wekfal fon ä-, ö- und ü-seiken

ales uberflusike ist ietst auskemertst, di ortokrafi wider slikt und einfak. naturlik benotikt es einike seit, bis diese fereinfakung uberal riktik ferdaut ist, fileikt ein bis swei iare. anslisend durfte als nekstes sil di fereinfakung der nok swirikeren und unsinikeren kramatik anfisirt werden.


...und fertik war di holandise sprake! ;-)

Montag, 12. Januar 2009

Aus dem Stein der Weisen macht ein Dummer Schotter

Sprichwörter und Redensarten - es gibt unzählige davon und sie passen auf die unterschiedlichsten Situationen und Konstellationen. Manche kann man sogar als Motto einsetzen, so wie dieses hier: "Gras wächst auch nicht schneller, wenn man daran zieht." Für die Eiligen unter Euch geht auch "Gut Ding will Weile haben." - is kürzer. Aber das sind nicht die, über die ich heute schreiben will.

Ich wurde heute beim Abendessen an ein altes Sprichwort erinnert:
"Den Bock zum Gärtner machen"

Unter einem Bock stellt man sich gemeinhin ein schwer zu zähmendes, meist wild herumspringendes, Gräser, Pflanzen und Sträuche fressendes, mähhähhhähhhendes, häufig weißes Etwas vor. In der Absicht einen gut gepflegten Garten zu erhalten wäre diese Wahl zum Florapfleger offensichtlich mehr als ungeeignet. Jeder vernünftig denkende Mensch sollte... müsste... nein - MUSS einfach zu dem Schluss kommen, dass das nicht funktionieren kann. Nicht so unsere Bundesreg(ul)ierung.

Z.zt. ist in den Nachrichten die Rede vom Konjunkturpaket II, der neuen Wunderwaffe im Kampf gegen die Finanzkrise. Zitat: "Rund 20 Milliarden Euro will der Staat in den kommenden zwei Jahren in die Infrastruktur stecken, auch das ist unstrittig innerhalb der Großen Koalition. Damit sollen Arbeitsplätze erhalten und Neueinstellungen gefördert werden."

Investitionen in die Infrastruktur, Arbeitsplätze, Neueinstellungen... tjoa - dat hört sich doch jut an. Doch halt... hab ich da weiter oben etwas überlesen? Muss wohl daran liegen, dass mein Gehirn einfach nicht glauben kann was es da gelesen hat und es als "read-error" abgetan hat. Doch dieser Satz steht tatsächlich da: "Die Union plant einen "Deutschlandsfonds", der bei der staatlichen Förderbank KfW angesiedelt werden könnte."

KfW... KfW... *grübel* ... KfW... nein... das kann nicht... die wollen doch nicht ernsthaft... haben wir schon den 1.April? ... Sagt mal Leute geht's noch? Die Bank, die es vor nicht einmal 4 Monaten fertig gebracht hat 300 Millionen Euro an die bereits insolventen Lehman Brüder zu überweisen? Bitte sagt mir, dass das ein schlechter Scherz ist.

Update, 13.01.08, 09:20: Der erste verlinkte Bericht wurde heute Nacht um 1:34 verändert. Allerdings nicht zum Guten. Nun steht da: "Bei der Staatsbank KfW wird ein Bürgschaftsprogramm für Kredite an Großunternehmen aufgelegt. Es hat einen Umfang von bis zu 100 Milliarden Euro." - Kein weiterer Kommentar, mir fehlen die Worte.

Freitag, 9. Januar 2009

I love Garfield

Hab den kleinen Lasagnefresser ja schon immer gemocht ... irgendwie guckt er nur ein bissi bekifft auf dem Bild. Er hätte eben die Augenbrauen nich so tief runterziehen sollen ;-)

Mittwoch, 7. Januar 2009

Lieber Herr Lingenfelder

vielen sind Sie wohl eher als Gitarrenvirtuose "Ricky King" bekannt. Unter diesem Synonym haben Sie es mit ihrem gecoverten Hit "Verde" bis in die deutschen, österreichischen und sogar schweizerischen Charts geschafft. Bis 1982 erschienen dann noch ein paar Singles, das Album "20 Welthits im Gitarrensound" erreichte sogar Platinstatus in good ol'Germany. Ihr Markenzeichen, die weiße Fender Stratocaster (bitte denken Sie immer daran: KEIN Stairway!) begleitet sie dabei durch dick und dünn. Apropos dünn: Kann es sein, dass ihre monetären Gegebenheiten sie dazu zwingen uns mit ihrem evil sidekick Ekki Göpelt in teils 1-stündigen Werbesendungen zu foltern? An ihrer Stelle hätte ich es ja zunächst als neues Dr.Best-Werbemaskottchen versucht. Für irgendwas muss dieses grenzdebil anmutende Dauergrinsen ja gut sein. Sie hätten vielleicht auch nicht so vorschnell wieder mit dem Speed-Metal aufhören sollen. Dieser Auftritt hier hatte echt Potential in meinen Augen.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch - ich bewundere Menschen mit einem guten Gespür für Musik und umso mehr solche, die dazu auch noch ein Instrument virtuos beherrschen. Ich kann das Nachspielen (neudeutsch:covern) von Welthits aber leider weder als virtuos noch als sonderlich kreativ bezeichnen. Ich könnte wetten: Ihre Songs in einer speziellen Guitar-Hero-Version verpackt, Spiel umsonst verteilen - kaufen wird das keiner - 1 Monat Zeit und *zack* wir haben hunderte von teils 10-jährigen, die Ihre Stücke 1 zu 1 nachspielen. Und das im Expert-Schwierigkeitsmodus... wenn der überhaupt zum Tragen kommen sollte.
Es gibt da so ein Sprichwort: "Mach Dich nicht größer, als Du bist." Macht man es dennoch driftet man recht schnell in den Bereich der Lächerlichkeit ab. Nur so als Hinweis am Rande.

Mit freundlichen Grüßen,
six-nine-suited

Dienstag, 6. Januar 2009

And here we go again...

... auf in ein neues Jahr voller Spiel, Spaß und Spannung - oh moment, das war n anderer Werbeslogan.
Spannend wirds aber in jedem Fall. Kriselt es weiter in der Weltwirtschaft? Wer ist so verrückt und kauft sich ein neues Auto? Steht "uns Angela" das alles durch? Wird die Ablöse durch Dimebag so blutig wie erwartet? Wird endlich mal ein kompetenter Grüßaugust ernannt? Fragen über Fragen. Da ich mich bei der Beantwortung allerdings etwas schwer tue, nehme ich einen vorgefertigten Fragenkatalog (in Fachkreisen auch "Stock" genannt) auf und beantworte diesen.

1. Würden Sie sich selbst heiraten?
Und mich ein Leben lang mit mir selbst rumschlagen? Nene - da hab ich auch allein schon genug mit zu tun ;)

2. Was richtet mehr Schaden an: schonungslose Aufrichtigkeit oder Unehrlichkeit?
Kommt meist drauf an, wie der Empfänger es aufnimmt. Würde da Zielgruppenorientiert vorgehen.

3. Welchen Ersatz haben Sie für den Verlust ihrer Schönheit?
Was man nicht hat, kann man auch nicht verlieren.

4. Was tun Sie als erstes in einer fremden Stadt?
Sich orientieren ist grundsätzlich schonmal nicht verkehrt.

5. Sie müssen wählen: Ihr Heimatland für immer zu verlassen - oder es nie wieder verlassen zu können. Was tun sie?
Wann geht der Flieger?

6. Was denken Sie: haben sie den schönsten Tag ihres Lebens bereits hinter oder noch vor sich?
Gab schon ein paar ganz hübsche Tage - der schönste Tag darf aber ruhig noch kommen.

7. Sie könnten eine Million für sich bekommen oder zehn Millionen für einen guten Zweck spenden.
Dann spende ich 10 Millionen an den "Verein zur Rettung von Gamern mit zu wenig Zeit" - das ich Vorsitzender bin tut dabei nichts zur Sache.

8. Welcher Tag der Woche ist Ihnen der liebste?

Samstag - Woche rum, lange schlafen und gute Serien im TV.

9. Was finden Sie an sich banal?
Banal wie alltäglich? Bloggen isses nich... ;)

10. Wonach riecht ihre Kindheit?
Mucosolvan-Hustensaft - mindestens 1x im Jahr, Seeluft - Nord-und Ostsee und 4711 (meine Oma hat das Zeug glaub ich auch getrunken)

11. Welches Lied würden Sie ihrem liebsten Menschen vorsingen?

Ich hab zwar eine Rechtsschutzversicherung ... diese deckt aber grob fahrlässige Körperverletzung und seelische Grausamkeiten nicht mit ab - also nein, kein Lied von mir.

12. Wofür würden Sie in zehn Jahren gern mehr Zeit haben?
Mehr Zeit in der ich nicht arbeiten muss reicht für's Erste.

13. Lachen Sie auch, wenn sie allein sind?

Wir sind niemals allein !!! *wahnsinnig_grins*

14. Haben Sie in ihrem Leben genug Liebe bekommen? Und gegeben?
Irgendwie passt mir das Wort "genug" im Zusammenhang mit Liebe überhaupt nicht.

15. Wie sehen Sie sich auf alten Fotografien?

Als lieben netten Jungen (Kinderfotos - Grundschule) und als rebellischen, zotteligen Teenager (Punkphase von 15-18)

16. Würde ihre Partnerschaft es überstehen, wenn einer von Ihnen für ein Jahr am anderen Ende der Welt leben würde?
Mit dem richtigen Partner ist nichts unmöglich.

17. Ist Erfolg eine Illusion?

Ist Scheiße braun?

18. Haben sie heute schon etwas geteilt?
Zählt das Aufteilen einer Datenbank dazu?

19. Was wünschen Sie sich für ihr Leben?
Gesundheit und ein bissel Glück ab und an. Vor allem in Endphasen von Turnieren...grml ;)

20. Macht es die Tatsache, dass Sie etwas vorher noch nie getan haben, reizvoller oder weniger reizvoll, sich darauf einzulassen?
Kommt auf die Sache an: Noch nie Fallschirmspringen gewesen = reizvoll - noch nie mit dem Gesicht voran in der Kanalisation gelandet = weniger reizvoll