Freitag, 17. September 2010

Kampf den Botnetzen!

Die Computer-BILD wartet in ihrer aktuellen Ausgabe mit einer ANTI-BOT-CD auf, die in 3 einfachen Schritten den heimischen Rechner von Bots befreien soll. Einlegen, PC wird geprüft, Bots werden vernichtet. So schön einfach ist das.

Und es ist wichtig, diese CD auch schnellstmöglich einzusetzen, denn auf der Titelseite steht außerdem: Der Innenminister warnt: Roboter-Viren: Die Gefahr Nummer 1 im Internet!

Im Artikel zur CD im Heft schmeißt man zudem noch mit ein paar erschreckenden Zahlen um sich. Demnach steht Deutschland auf Platz 1 im europäischen Vergleich der verseuchten PCs, ein mit Zollbeamten bei der Beschlagnahmung einiger PCs ist neben der Info zum bisher größten Botnetz zu sehen, welches 12,7 Millionen PCs befallen hatte und in der Kommentarbox weist Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière darauf hin, wie wichtig das Zutun der Nutzer ist im Kampf gegen die Botnetze. Immerhin hat der Staat das Projekt mit 2 Millionen Euro "Anschubfinanziert". Daran sollte man doch erkennen können, wie ernst es mit dem Thema steht.

Nehmen wir mal an, das Problem wäre so extrem wie dort propagiert - warum geht das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik dann nicht her und verteilt die CD kostenlos? Warum kann ich das Image für die CD nirgendwo im Netz kostenlos herunterladen, damit auch ich mich schützen kann? Warum muss ich dafür die Computer-BILD kaufen?

Mag sein, dass ich mir einfach zu viele Gedanken mache ... aber nach Diskussionen über Vorratsdatenspeicherung, Websperren, Bundestrojaner etc. habe ich ein Problem damit mir mal eben eine CD einer Bundesbehörde in Kooperation mit dem Springer-Verlag durch den PC zu jagen.

Donnerstag, 19. August 2010

Multiplikator-Effekt à la Sauerland

Schon viele haben es versucht und genau so viele sind auch kläglich daran gescheitert, einmal im Internet veröffentlichte Informationen "löschen" zu lassen. Der Effekt ist immer der Gleiche: Je mehr jemand versucht etwas über sich aus dem Netz zu tilgen, desto weiter verbreitet sich die Info. In diesem Fall sind es knapp 80MB pdf-Dateien mit Schriftverkehr, Protokollen, Plänen und sonstigen Schreiben aus der Zeit vor der Loveparade, welche einen etwas genaueren Einblick in das Genehmigungsverfahren erlauben und ein paar interessante Aussagen zu Tage führen.

Adolf "Pattex" Sauerland a.k.a. "Der große Aufklärer" wollte die Veröffentlichung bzw. Verbreitung verhindern. Begründung (heute): Gefahr für die namentlich in den Dokumenten erwähnten Personen. Das passt zwar nicht ganz zu dem Hintergrund der Klage, die sich auf das Urheberrecht beruft... aber gut - Mr. Windmichwieeinaal muss ja schließlich irgendwas halbwegs glaubhaftes aussagen. (Wahrscheinlich die letzte Amtshandlung des PR-Managers, der heute morgen die Brocken hingeschmissen hat.)

Sauerland steht im Verdacht, die Loveparade unter allen Umständen in Duisburg stattfinden lassen zu wollen, egal welche rechtlichen Vorschriften es gibt. In Interviews beteuert er immer wieder, dass er von Sicherheitsrisiken und Problemen im Vorfeld nichts gewusst habe.

Und nun lesen wir in einem Gesprächsprotokoll eines am 18.06.2010 stattgefunden Meetings folgenden Absatz:

(Originalzitat)
Entfluchtung: Nach der Sonderbauverordnung müssen bei 220.000 Besuchern, 440 Meter Fluchtweg nachgewiesen werden. Lopavent hat bisher 155 Meter nachgewiesen, da sie es aus ihrer Erfahrung für ausreichend halten, wenn 1/3 der Personen entfluchtet werden können.

Hier entspannte sich eine "engagierte" Diskussion, in der Lopavent darauf hinwies, dass Fluchtwege mit 440 Metern von ihnen nicht dargestellt werden könnten. Diese rechtlichen Voraussetzungen hätten sie noch nie machen müssen. Sie seien überrascht, welche rechtlichen und formalen Anforderungen die Bauordnung stellen würde, ihnen ginge es allein um die praktische Seite.
(...)
Herr XXX (von mir nicht namentlich genannter Vertreter der Stadt Duisburg - ist im Original ersichtlich) stellte in diesem Zusammenhang fest, dass der OB die Veranstaltung wünsche und dass daher hierfür eine Lösung gefunden werden müsse. Die Anforderung der Bauordnung, dass der Veranstalter ein taugliches Konzept vorlegen müsse, ließ er nicht gelten. (...) Die Feuerwehr solle sich ebenfalls an der Erarbeitung beteiligen, es könne nicht sein, dass 62 diese Pflicht nur auf die Antragssteller abwälzen würden, schließlich wolle der OB die Veranstaltung.

(Zitat Ende)

Wie passt das zu der Aussage, er habe von keinerlei Schwierigkeiten gewusst?

Als Begründung für seinen Nicht-Rücktritt führt er an, dass er so viel besser zur Aufklärung beitragen kann. Sicherlich - darum bindet man ja auch sonst immer Verdächtige in Strafprozessen in die Aufklärungsarbeit mit ein. Wer könnte einen besser zur Leiche führen, als der Mörder, der sie in einem Waldstück verbuddelt hat? Nur würde der Täter nicht eher alles daran setzen, die Ermittler in ein anderes Waldstück zu führen?

Kachelmann buchtet man über Monate ein, weil seine Frau ihn der Vergewaltigung bezichtigt - warum? Er ist Schweizer und könnte ja in seine Heimat fliehen, um einer Strafverfolgung zu entgehen. Jeder andere, egal ob deutscher Staatsbürger oder nicht, der verdächtigt würde für den Tod von 21 Menschen verantwortlich zu sein, dürfte ebenfalls in U-Haft landen.
Hier aber lässt man Herrn Schaller ein wenig Freiraum, damit er seinen Lambo auf der A9 schroten und einen anderen Hauptverdächtigen lässt man weiterhin im Amt, damit er so toll bei der Aufklärung helfen kann.

Bau ich im Job scheiße, flieg ich raus - werde ich verdächtigt, 21 Menschen (fahrlässig oder wie auch immer) das Leben genommen zu haben, sitz ich ein. Als Bürgermeister mit Profilneurose sitzt man aber weiterhin im Büro und wartet die nahende Pension ab.

Go go Adolf - nur noch einen Monat am Tisch festbeißen, dann hast es geschafft und bekommst die volle Kohle ausgezahlt - für Lügen, Machtgier und Inkompetenz muss man ja schließlich ordentlich entlohnt werden.

Montag, 26. Juli 2010

Some thoughts about Saturday

Unfassbar. Einfach unfassbar, was Geldgier gepaart mit grenzenloser Dummheit anrichten kann. Schwer jetzt einen allumfassenden und alle Details berücksichtigenden Text zu verfassen, da noch lange nicht alle Einzelheiten bekannt sind. Allerdings reichen die bisher bekannt gewordenen bzw. offensichtlichen Tatsachen aus, um zu erkennen, dass die Hauptschuld bei den Verantwortlichen und den Organisatoren zu suchen ist.

Ein Gelände gedacht für 250.000 Menschen (Zahl aus Pressekonferenz Sonntag mittag), welches über 1 Million Menschen aufnehmen soll - wie soll das funktionieren? Nicht vergessen darf man dabei, dass hier von der Gesamtfläche des Geländes gesprochen wird. Rechnet man davon die qm runter, die für die Bühne, die Floats, Verkaufsstände und Dixie-Klos draufgehen, ist noch einmal weit weniger Platz vorhanden. Selbst wenn man 2 Menschen auf einen qm rechnet, steht immer noch die Hälfte im Tunnel und auf den Straßen rund um das Gelände. Jedes Vorschulkind kann sich ausrechnen, das sowas nicht funktionieren kann.

Und dann nur 1 Zu- und Abgang ... 16m breit ... rein physikalisch ein Ding der Unmöglichkeit, dort diese Masse an Menschen durchzuleiten.

Nun sind 19 Tote und über 340 Verletzte zu beklagen - und das - was ich eigentlich für den absoluten Hammer halte - bei IDEALBEDINGUNGEN!
Ich hätte wirklich gerne mal das Notfallkonzept gesehen, wenn es schon bei einem Nicht-Notfall zu 19 Toten kommt. Man mag sich gar nicht ausmalen, was passiert wäre, hätten wir an diesem Tag Temperaturen wie in den letzten 2 Wochen gehabt. Oder einen extremen Wolkenbruch genau um diese Zeit (auch nicht unwahrscheinlich) - ein Stromausfall an der Hauptbühne, ein lauter Knall irgendwo ... ein Feuer ... ich möchte nicht wissen, was eine plötzliche Massenbewegung der bereits auf dem Gelände befindlichen Raver ausgelöst hätte.

Hört man sich Augenzeugenberichte an wird davon berichtet, das man ab dem Bahnhof überhaupt keine Chance hatte einen anderen Weg zu nehmen als in Richtung Tunnel. Überall Bauzäune und keine Möglichkeit dem Massenstom zu entkommen. Wie Vieh, das zur Schlachtbank geführt wird. Grausam.

Ich hoffe auf eine schnelle Aufklärung der Geschehnisse und darauf, dass die Verantwortlichen mit aller Härte zur Rechenschaft gezogen werden. Warum sitzt von denen eigentlich noch keiner in U-Haft? 19-fache fahrlässige Tötung und die Typen laufen noch frei rum?

Dienstag, 30. März 2010

pro NRW = contra Grünfläche

Urlaub is was Schönes - man hat z.B. Zeit lange herumgeschobene Dinge endlich zu tun. In meinem Fall war mal wieder eine Fahrt zur Deponie fällig, um alten Elektroschrott und sonstigen Kram loszuwerden. Die Typen, die ich auf meiner Rückfahrt beobachten konnte, könnte man wohl auch in die Kategorie Sondermüll einordnen und entsorgen: Die Plakathansel von Pro-NRW.

Hier sieht man sie, wie sie gerade die Straße zu ihrem Lieferwagen überqueren, nachdem sie mit der laaaaangen Leiter gaaaaanz weeeeeit oben ihre Plakate angebracht haben. Warum nur? ;)
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Ihren Parkplatz haben sie clevererweise im Grün abseits des Gehweges gesucht und gefunden...
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Beim Versuch loszufahren war zwar ein lautes Motorengeräusch zu vernehmen - der Wagen bewegte sich allerdings kein Stück. Ratlos steigen unsere 3 Plakathansel wieder aus und gehen dem Problem auf den Grund:
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Nach etwas Beratung dann der Plan - 1 schiebt, 1 guckt dumm aus der Wäsche...
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und Nr.3 im Bunde sitzt am Steuer und sieht zu, wie sich er Matsch im Radkasten verteilt:
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Ergebnis: Ein schön braunes Rad (passt ja irgendwie)...
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und ein nettes kleines Loch in der Straßenbegrünung:
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Prüfender Blick auf die rechte Fahrzeugseite - ja auch hier ist ein schönes Loch im Grün und kein Vorankommen zu sehen:
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Schadenfreude is doch was Feines - Wo ist Nelson, wenn man ihn mal braucht? "Ha,ha!" :)

Und noch so ne ganz andere Idee: Gilt sowas eigentlich als Flurschaden? Immerhin hatten die keinen Grund auf der Grünfläche zu halten und haben diese definitiv beschädigt.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Herbst=Vegas

Nix mit Pokern und World Series... obwohl sich das eventuell mit dem Spielen von ein paar Satellites auch noch machen lässt. ;)

Virtuell werde ich mich aber in jedem Fall nach Vegas aufmachen, denn

EIN NEUER FALLOUT-TEIL KOMMT! Yiihaa!

Freitag, 5. Februar 2010

Sicherheitshinweis

Dieser nette Herr im Video wird uns gleich erklären, worauf es bei einer (in unseren Breitengraden nennen wir sie liebevoll "Köttelbecke") Wanderung durch das offene Abflusssystem ankommt. Besonders beim Abstieg in Schrägen "A good solid safety rope is essential", wie er sagt.



Merke: Belastungstest durchführen BEVOR man selbst als Last am Seil hängt.

Dienstag, 2. Februar 2010

Wisch und Weg

Nein... ich meine nicht die saugstarken Aufwischtücher. Sondern ihn hier:



Flughafenreinigungsangestellter a.k.a. "The cool cleaner"

Montag, 1. Februar 2010

Wir machen uns die Welt....

widdewiddewidde wie sie uns gefällt!

Das denkt derzeit zumindest unsere Regierung und das Steuersünder-Rollkommando, angeführt von "Huch-wie-kommen-die-vielen-Scheine-in-meine-Schublade"-Schäuble.

Kommt da einfach jemand angewatschelt, sagt er sei Informat und hätte da ne nette CD mit ein paar geklauten Daten mit Informationen über Steuersünder aus der good ol' BRD.
Das die betroffene(n) Bank(en) diese Daten nicht freiwillig herausgegeben haben dürfte klar sein. Ebenso klar ist also, dass dieser Herr Informant seine Daten illegal erhalten hat. Und zwar egal, ob man nun deutsches, schweizerisches oder europäisches Recht heranzieht - Datendiebstahl, Hacken und der Handel mit Hehlerware sind überall verboten.

Nun wirft man auf Kauf-Befürworterseite so Begriffe wie "Kronzeugenregelung" in die Diskussionsrunde und möchte dadurch eine Art Legalität erreichen. Vergessen hat man dabei allerdings völlig, dass es bei der Kronzeugenregelung immer um Betroffene innerhalb einer kriminellen Organisation geht. In diesem Fall ist der Informant aber selbst kein Steuersünder ... und hat auch nichts zu befürchten, für den Fall das der Deal nicht zu Stande kommt. Vom Status kommt er einem Typen mit langem Mantel an der Straßenecke gleich, der einen beim Vorbeigehen "anpssssst" ... "Willst Du ein S kaufen? Aber psssssssst!"
Ein ganz gewöhnlicher Hacker, ein Datendieb, ein (Cyber-)Krimineller.

Natürlich kann ich nachvollziehen, dass unserem Oberfinanzguru die Eurozeichen in den Augen blitzen. Wohlmöglich ist ja auch diesmal wieder ein medienwirksamer, dicker Fisch a la Zumwinkel unter den Steuersündern. Würde dann vielleicht auch wieder so gut von der Tatsache ablenken, dass man schon damals auf illegalem Wege Daten eingekauft hat.

Andererseits ergibt sich natürlich auch ein ganz neuer Berufszweig, sollte sich Schäuble auf den Deal einlassen: Profihacker. Man darf nur leider kein deutscher Staatsbürger sein und nicht in Deutschland selbst operieren. Hier gibts nämlich so fiese Sachen wie Datenschutz, den Hacker-Paragrafen, Bankgeheimnis, Gesetze gegen Diebstahl und Hehlerei - das erschwert die Arbeit nur unnötig und führt eventuell zu Unannehmlichkeiten mit der Justiz. Brechen Sie diese ganzen Gesetze aber in Ihrem Land schert man sich hier einen Dreck darum, so lange die erlangten Informationen von Interesse sind.

Dienstag, 8. Dezember 2009

Hilfe! Wölfe!

Jeder kennt die Geschichte vom kleinen Schäferjungen, der aus Spaß direkt 2 mal die Leute im Dorf zu einer unnötigen Unterbrechung ihrer Tätigkeiten nötigt, indem er um Hilfe flehend einen Angriff eines Wolfsrudels fingiert. Als dann die fiesen Wölfe, die wahrscheinlich genau auf einen solchen Moment wartend im Dickicht gelauert haben tatsächlich einen Angriff starten, kommt niemand mehr um dem kleinen Dummschwätzer zu helfen.

Die Lehre aus dieser Geschichte ist, dass falsche Panikmache unvorteilhafte Ergebnisse erzielen kann, um es mal so zu formulieren. Meine Mutter hatte die kindlichen Rumschreianwandlungen meiner Schwester auch ziemlich schnell im Griff. Sie hat sie einfach gefragt: "Wenn Du jedes mal bei jeder Kleinigkeit losschreist/weinst, wie sollen wir dann wissen, wenn Dir wirklich mal was fehlt?"

Diese Frage würde ich nun ganz gerne unserem Gesundheitsminister bzw. den Deppen, die den ganzen Schweinegrippe-Impfwahnsinn verzapft haben stellen. Was ist denn, wenn nun doch mal ne echte Pandemie ansteht? Meint ihr Euch nimmt nach der jetzigen Nummer noch jemand ernst?

Ihr werdet doch jetzt schon den Impfstoff nicht mehr los. Seit dem ersten Ausbruch gab es in Deutschland unglaubliche 190 000 Infizierte und wahnsinnige und total schreckliche 86 Todesfälle. Nebenbei werden die Fälle von Immun-Schocks, die teils bis ins Koma oder sogar selbst zum Tod geführt haben schön kleingeredet. Kann mich da noch an einen Bericht im Radio von vor 2 Wochen erinnern, wo grad jemand nach ner Impfung ins Koma gefallen war, nach kurzem stationärem Aufenthalt aber wohl wieder auf die Beine kam. Da wurde dann davon gesprochen, das sowas ja nur etwa bei 1-10 von 1 Million Menschen vorkommen würde. Verhältnis von 1:100.000 hört sich leider zu wenig an ... da schrauben wir ein wenig an der Formulierung und machen weiter im Programm.

Hauptsache die Pharmaindustrie freut sich. Ich bin mir ziemlich sicher, irgendwo auf ner kleinen Insel sitzen die Marketingexperten dieses Coups zusammen mit Schirmchendrink am Strand und sterben nach und nach an Zwerchfellriss durch das viele Lachen über unsere Dummheit. Armes Deutschland...