Montag, 13. Juli 2009

Die Kleiderordnung im Bundestag

Heute wurde ich an eine witzige Begebenheit aus meiner Schulzeit erinnert. Eines schönen Tages im Jahre schlagmichtotiszulangeher hatte unsere Schule einen Ausflug zum Deutschen Bundestag (muss wirklich was länger her sein) in Bonn organisiert. All-inclusive sozusagen denn wir durften nicht nur an einer sehr mager besetzen Sitzung teilnehmen, neiheeein, wir wurden sogar in die (Angestellten-)Kantine zum Essen eingeladen. Eigentlich n ziemlich langweiliger Ausflug, wenn man das so im Nachhinein betrachtet.

An das einzig Besondere an diesem Tag wurde ich heute durch einen Bericht in der taz erinnert. In dem Artikel wird von einer Schülerin berichtet, der der Zugang verwehrt wurde, da sie ein T-Shirt mit der Aufschrift "Make love, not war!" trug. Politische Botschaften seien im Bundestag nicht erlaubt, heißt es von Bundestagspräsident Lammert.

Auch ich hatte damals (wie 2 meiner Schulkameraden) leichte Schwierigkeiten beim Betreten des Gebäudes. Die 2 trugen nämlich Metal-Kutten (für Uninformierte: Meist Jeansjacke oder -weste mit unzähligen Aufnähern, Stickern und Ansteckbuttons von Metalbands - gern auch mit Nieten verziert), die zwar keinerlei politische Aussage hatten, dem Mann von der Security aber trotzdem nicht gefiel. Ausziehen und an der Garderobe abgeben oder draußen bleiben hieß es.

Mir selbst wurde nahegelegt mein damals gern getragenes Bandshirt der Gruppe "Abwärts" zu bedecken, da Ihnen der abgebildete Bundestag mit der Unterschrift "Herzlich Willkommen im Irrenhaus!" wohl nicht ganz in den Kram passte.

Die Gruppe Kurden vor uns, geschmückt mit dem Konterfei eines Kurdenführers, darunter zwei gekreuzte Fäuste, und Text in großen roten Lettern auf dem Shirt konnte übrigens problemlos rein.

Und nu is "Make love, not war!" schon ein Problem?

Armes Deutschland...

1 Kommentar:

Maak hat gesagt…

"make love not war" klingt aber auch wirklich ne spur zu radikal, findste nicht?