Donnerstag, 28. Februar 2008

UCI-Pokerturnier 27.02.2008

Eine kurze Zusammenfassung der gestrigen Ereignisse. Turnier startete offiziell um 16h mit den gewohnten Sit'n'Go-Runden, um sich für das Abendfinale zu qualifizieren. Eingetroffen bin ich mit einem Bekannten gegen 17h - gerade in dem Moment als das Ordnungsamt vorbeigeschaut und die Anmeldung blockiert hat.
Anmerkung zur Rechtslage: Turniere dieser Art sind nur dann erlaubt, wenn die EINMALIGE Gebühr für die Teilnahme 15€ nicht überschreitet. Will sagen: 1x Sit'n'Go probieren ist O.K. - schafft man es nicht ins Finale, darf man keinen weiteren Versuch starten... eigentlich... ;)

Kurz nachdem ich mich angemeldet hatte kam ein weiterer Spieler an den Tresen und wollte "noch einen Tisch spielen" woraufhin die Anmeldedame mit einem schiefen Blick zu den Ordnungshütern mit "ist momentan nicht möglich" antwortete. Aha - Ordnungsamt weg = geht wieder. Mir eigentlich egal... nur sollten sie sich bei dieser Vorgehensweise nicht erwischen lassen.

Aber zurück zum Turnier: Startkarte bekommen und keine 5 Minuten später an den Tisch neben meinen Kollegen gesetzt. Die etwas angepasste Blindstruktur hörte sich zunächst ganz gut an (12 Minuten Blindlevel, 5000 Start-Stack, 1. Level 100/200), doch wenn man bedenkt, dass man gerade einmal 20 BigBlinds vor sich hat ist da nicht viel Raum für "normales" Poker. So kam es dann auch, dass ich im 3. Level bei 400/800er Blinds in mittlerer Position mit einem Paar 4en All-in ging, vom Chipleader mit AJo (o= offsuit, also nicht von einer Farbe) gecallt wurde und durch den Turn, welcher einen Buben mitbrachte, an die Rails geschickt wurde. Mein Kollege hats noch den 3.Platz geschafft - leider qualifizieren sich nur die ersten 2 und so musste er ebenfalls mit leeren Händen den Tisch verlassen.

Aber ich hatte ja noch ein "Freispiel" - also noch ein Ticket gelöst und ran an den Tisch. Bis auf 2 Spieler auch an diesem Tisch nur unbekannte Gesichter... von denen ich mir eines aber noch besonders gut merken sollte... Direkt links von mir ein ziemlich loose-aggressiver Südländer mit dem man sich aber köstlich über das Spiel einiger anderer Spieler amüsieren konnte. 2 Plätze weiter ein mir aus einem anderen Sit'n'Go als sehr tighter Spieler in Erinnerung gebliebender Mitstreiter und wieder 2 Plätze danach mein noch unbekanntes Waterloo.

1. gespielte Hand K8s (s= suited, eine Farbe) aus dem SB. Insgesamt 5 Spieler sehen den Flop mit KQ10. Mr. Waterloo spielt ohne zu Zögern 3/4 Pot an. Da er bereits vor dem Flop einen kleinen Raise angesetzt hatte, gebe ich ihm eine Hand wie AK, AQ, KJ, KQ oder ähnliches - da ich davon momentan nur AQ schlagen kann folde ich nach etwas längerem Überlegen, denn ich sehe mich nach der pre-flop-action hinten liegen. 2 Spieler callen... der Turn bringt eine 4 ... alle checken... ??? ... wieso checken die nu alle? ... River bringt die 2 ... wiederum checken alle und es wird Q8, A10 und ein paar Buben aufgedeckt. Grml... der König war doch gut.

Egal, weiter im Text - 3 Hände später bekomme ich wie am 1. Tisch in mittlerer Posi ein paar 4en in die Hand gedrückt. Bei Blinds von 200/400 raise ich auf 1200 ... 2 Plätze hinter mir geht mit 1300 Restchips All-In, Mr. Waterloo und ich callen und sehen zu 3. einen Flop mit Q95 - Spitze - nur Overcards zu meinem Paar und Waterloo spielt direkt halben Pot an. Ich folde mit den Worten "wehe, wenn Du nichts getroffen hast" und werfe meine 4er offen weg. Er dreht K7 in Kreuz um (es liegt kein Kreuz im Flop)... Stille ... Der All-in Spieler tabled AJo und doppelt sich nach blankem Turn und River auf.

Ich kann nicht fassen, wie man einen so bescheuerten Move ansetzen kann. Was hat er gehofft zu erreichen? Habe ich nix werde ich auf seine Bet folden und er ist Heads-Up mit Herrn All-In, den er erst schlagen muss, um den Pot zu gewinnen. Hätte ich wirklich was gehabt, hätte ich gecallt, wenn nicht sogar geraist und er hätte nur noch mehr verloren als er sowieso schon investiert hat. Also warum so ein Esel-Move?

Mit schwindenden Stack spiel ich nun any-2-cards, kann mich mit K10s gegen Q10 noch einmal aufdoppeln, scheide dann aber doch etwa 3 Hände später mit A10o gegen AQo aus. Und wer nimmt mich vom Tisch? Der All-In Spieler von eben, der dank Waterloo's Donk-Move doch noch weiter am Tisch verweilen durfte.

Fazit:
Mit anderer Blindstruktur eine nette Sache, doch durch die rasend schnell ansteigenden Blinds im Vergleich zum eigenen Stack gilt eher: Gutes Poker vs. Crazy Poker = Crazy Poker wins




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